Studieren in Bayern
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Bachelor

Bachelor

Bachelorabschluss

Der Bachelor ist üblicherweise der erste akademische Grad eines gestuften Studiums. Man erwirbt mit dem Bachelor einen berufsqualifizierenden Hochschulabschluss. Die Regelstudienzeit  umfasst dabei drei bis maximal vier Jahre. Damit entspricht der Bachelor mindestens 180 Leistungspunkten.

Das Studienziel ist der Erwerb grundlegender Kenntnisse und Fähigkeiten für einen schnellen Berufseinstieg und für eine gezielte Arbeitsmarktfähigkeit. Damit verbunden sind Chancen für Studierende und Arbeitgeber. Der Bachelorabschluss wird je nach Fächergruppe als Bachelor of Arts (B.A.), Bachelor of Science (B.Sc.), Bachelor of Engineering (B.Eng.), Bachelor of Laws (LL.B.), Bachelor of Fine Arts (B.F.A.), Bachelor of Music (B.Mus.) oder Bachelor of Education (B.Ed.) verliehen. Alternativ können auch deutschsprachige Grade (z. B. Bakkalaureus / Bakkalaurea der Wissenschaften) vergeben werden. Die verleihende Hochschule trifft eine abschließende Festlegung in ihren Satzungen. Der Bachelor kann durch ein Masterstudium forschungs- oder anwendungsorientiert ergänzt werden.

Der Bachelor führt zu den gleichen Berechtigungen wie das bisherige "Diplom (FH)" - unabhängig davon, ob man ihn an einer Universität oder Hochschule für angewandte Wissenschaften erwirbt; d. h.:

  • Mit dem Bachelorabschluss können diejenigen, die zu Studienbeginn noch keine allgemeine Hochschulreife hatten, diese erlangen.
  • Bachelorabschlüsse können, wenn dies konkret beamtenrechtlich möglich ist, in Bayern den Zugang zur dritten Qualifikationsebene bzw. ansonsten ggf. zum ,gehobenen Dienst' eröffnen.
  • Im Rahmen eines Eignungsfeststellungsverfahrens besteht die Möglichkeit für besonders qualifizierte Bachelorabsolventen einschlägiger Studiengänge, zur Promotion in entsprechenden Fachbereichen zugelassen zu werden.

Leistungspunkte

Bei einem Leistungspunktesystem werden für die einzelnen Module eines Studiengangs Punkte vergeben - gemäß den Regeln des "European Credit Transfer and Accumulation System" (ECTS). Das macht den von dem Studierenden zu leistenden Arbeitsaufwand pro Modul vergleichbar. Dies erleichtert die Anerkennung von Studien- und Prüfungsleistungen an in- und ausländischen Hochschulen und fördert damit die Mobilität von Studierenden und Absolventen.

ECTS-Leistungspunkte sind der numerische Wert, der jedem Modul zugeordnet wird, um das Arbeitspensum der Studierenden zu beschreiben, das erforderlich ist, um die mit dem Modul vermittelten Kompetenzen zu erwerben. Im Vollzeitstudium entsprechen dem Studienpensum eines vollen akademischen Jahres 60 Leistungspunkte, eines Semesters 30 Leistungspunkte. Die Hochschulen können für den Erwerb eines Leistungspunktes den Arbeitsaufwand von 25-30 Arbeitsstunden ansetzen. Damit entspricht der Gesamtarbeitsaufwand (work load) pro Semester einer Arbeitsbelastung von 750-900 Stunden (Präsenz- und Selbststudium), pro Jahr einer Arbeitsbelastung von 1500-1800 Stunden.

Das Curriculum eines Bachelor-Studiums umfasst mindestens 180 und höchstens 240 Leistungspunkte, das eines Master-Studiums zwischen 60 und 120 Leistungspunkte.

Leistungspunkte messen nicht das Anforderungsniveau von Lehrveranstaltungen, sondern allein den Arbeitsaufwand. Eine Prüfung stellt fest, ob die Kompetenzen erworben wurden, für die der Arbeitsaufwand in Leistungspunkten angegeben wurde. Wird die Prüfung bestanden, werden die mit dem Modul verbundenen ECTS-Punkte erworben. Die Qualität der Prüfungsleistung weiterhin durch eine von der Hochschule vergebene Note anhand der in der Fachkultur üblichen Notenskala bewertet.

Die Abschlussnote wird ergänzt durch eine ECTS-Note, die das Verhältnis zu den Ergebnissen einer Absolventenkohorte herstellt, die mehrere Absolventenjahrgänge umfasst. Nach dem ECTS-Users' Guide soll diese relative ECTS-Note den prozentualen Anteil aller erfolgreichen Absolventen in der jeweiligen Abschlussnote wiedergeben, zum Beispiel:

  • 1,0 bis 1,2 (mit Auszeichnung bestanden): 5 %
  • 1,3 bis 1,5 (sehr gut bestanden): 10 %
  • 1,6 bis 2,5 (gut bestanden): 35 %
  • 2,6 bis 3,5 (befriedigend bestanden): 30 %
  • 3,6 bis 4,0 (ausreichend bestanden): 20 %

Modularisierung

Modularisierung bedeutet die Gliederung der Lehrinhalte eines Studiengangs in Einheiten (Module) mit definierten Lernzielen. Bestehensvoraussetzung ist in der Regel jeweils eine das Modul abschließende Prüfung. So sind die Studienanforderungen transparent. Gleichzeitig verteilt sich die Arbeitsbelastung der Studierenden (work load) gleichmäßig. Hochschulen und Studierende haben die Möglichkeit, passgenau ihr eigenes Studienprofil zu gestalten. Dies ist erforderlich, weil die Anforderungen an Berufe und damit an Studieninhalte immer schnelleren Veränderungen unterliegen. Die Studierenden bekommen durch die studienbegleitenden Prüfungen schon früh eine Orientierung über ihre Eignung für das jeweilige Fach. Dadurch werden die Studienzeiten verkürzt und unnötige Investition von Lebenszeit in ungeeignete Ausbildungsangebote vermieden. Die Modularisierung ist zudem Grundlage für die Leistungspunkte. Sie erleichtert die Anrechnung von Studien- und Prüfungsleistungen im In- und Ausland und liefert damit eine wichtige Voraussetzung für eine höhere Mobilität von Studierenden und Absolventen.