Bayerisches Konzept zur inklusiven Hochschule

Grundlage für die Verbesserung der Inklusion an bayerischen Hochschulen ist das vom Bayerischen Wissenschaftsministerium erstellte Konzept zur inklusiven Hochschule. Dazu zählen neben der barrierefreien Gestaltung von Gebäuden und Ausstattung etwa auch der Ausbau der Studienberatung für Studierende mit Behinderung, die Unterstützung für sinnesbehinderte und mehrfachbehinderte Studienbewerberinnen und Studienbewerber bei der Immatrikulation oder Schulungen für Hochschullehrer, um eine barrierefreie Didaktik sicherzustellen.

BEST-Studie und Sozialerhebung belegen Handlungsbedarf

Einen richtungsweisenden Anstoß zur Verbesserung der Situation von Studierenden mit Behinderung und chronischer Erkrankung gab auch die Hochschulrektorenkonferenz mit ihrer Empfehlung „Eine Hochschule für Alle“. In dieser forderte die HRK ihre Mitglieds-Hochschulen zur Verbesserung der Studienbedingungen für Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung auf.

Um dieses Ziel zu verwirklichen, müssen sich die Hochschulen den Herausforderungen stellen und sich nun noch mehr als bisher an die Bedürfnisse von Studierenden mit Behinderung anpassen. Dass diese Gruppe weitaus größer ist als bislang angenommen, belegen die Auswertungen der so genannten BEST-Studie sowie der 20. Sozialerhebung zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Studierenden in Deutschland: In beiden Umfragen gaben rund sieben Prozent der Studierenden an, eine Behinderung oder chronische Erkrankung zu haben.

Netzwerk bayerischer Behindertenbeauftragter

Damit sich die bayerischen Hochschulen in Inklusionsfragen gegenseitig unterstützen können, haben die Beauftragten für Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung ein Netzwerk gegründet. Hervorgegangen ist es aus einem ehemaligen Zusammenschluss von Behindertenbeauftragten bayerischer Hochschulen für angewandte Wissenschaften unter Mitwirkung des Bayerischen Wissenschaftsministeriums. Mittlerweile sind auch die Hochschulverbände Universität Bayern e.V. und Hochschule Bayern e.V. eingebunden.

Die zweimal jährlich stattfindenden Treffen dienen der Weiterbildung der Beauftragten sowie dem gegenseitigen Erfahrungsaustausch zu aktuellen Themen. So wurden bislang zum Beispiel die Ergebnisse einer Evaluation zur Empfehlung der Hochschulrektorenkonferenz, „Eine Hochschule für Alle“, sowie der Umgang mit Nachteilsausgleichen im Studienalltag diskutiert. Zudem pflegt das Netzwerk den Dialog mit dem Hochschulausschuss des Bayerischen Landtags sowie dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst.

Langfristig plant das Netzwerk der Behindertenbeauftragten, Empfehlungen zur Organisation von Beratungs- und Serviceangeboten für Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung zu erarbeiten und diese über die Hochschulverbände Universität Bayern e.V. und Hochschule Bayern e.V. den Hochschulleitungen zu kommunizieren.

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